K-Triebwagen und k/l-Beiwagen
Triebwagen K1.8, K2.10 
(Zeichnung: Richard Feichtenschlager)
Triebwagen K1.8, K2.10 mit Blechverkleidung und Scherenstromabnehmer (Zeichnung: © Richard Feichtenschlager)

K2.10 706 + g1.48 1458, L 9, 04.06.1966, Martin-Greif-Straße;
Foto: © Sammlung Richard Feichtenschlager Durch die  Bombenangriffe der Alliierten waren etliche E/e-und F/f-Wagen ausgebrannt, so dass nur noch Fahrgestelle und Rahmen verwertbar blieben. Noch vor Kriegsende baute die Firma Rathgeber die Ersten extrem einfach ausgestatteten K-Wagen unter Verwendung dieser Teile. Aufgrund der herrschenden Materialknappheit mussten die Fahrzeuge sehr spartanisch ausgestattet werden. Der Wagenkasten wurde daher nur mit Holz statt mit Blech verkleidet und die ersten Wagen mit einem braunen Tarnanstrich versehen. Um Glas zu sparen, zog man anstelle der zweiten und fünften Seitenfenster Holzlatten vom Boden bis zum Dach. Von der Holzverkleidung blätterte die Farbe sehr leicht ab, was den Wagen ein heruntergekommenes Aussehen verlieh. Markant ist die Dachkonstruktion, die eher an einen Güterwaggon erinnert. Die K-Wagen fuhren hauptsächlich auf den Linien 7, 10 und 22.
K2.10-Tw Nr. 706 hält mit Bw g1.48 Nr. 1458 auf der Linie 9 am 04.06.1966 in der Martin-Greif-Straße.
Tw K1.8, Nr. 695 [20.08.1965] nach dem Unfall, der zu seiner Ausmusterung führte;
Foto:© H. Braun, Gommersdorf (Baden) 1949 setzte man in allen Seitenfenstern Glasscheiben ein und 1950-1952 wurden Blechverkleidungen angebracht. 1951 versah man die k- und l-Beiwagen mit stärkeren Heizungen. 1954 erhielten sie sogenannte Shuntstufen (besondere Kontakte im Fahrschalter, um eine höhere Geschwindigkeit zu ermöglichen). Als letzte Altwagen bauten die Stadtwerke 1959 neue Fahrerstände ein, wozu die Plattform vorne stark verbreitert wurde. In den 1950er Jahren erhielten sie auch Liniennummerkästen auf dem Dach. Zwei Neuheiten setzte man bei K-Wagen ein: Wagen 713 erhielt 1949 als erster Wagen einen Scherenstromabnehmer, den später alle Wagen bekamen und 1962/63 fuhr Triebwagen 700 versuchsweise mit einem Einarmstromabnehmer.

Von 1966-68 wurden die K-Wagen nach der Beschaffung von M5.65-Fahrzeugen abgestellt. Tw 687 stand ab 1967 für Eingleisungsübungen in der Feuerwache Aidenbachstraße. Da er leider etwa 1977 verschrottet wurde, blieb kein einziger K-Wagen erhalten.
Triebwagen K1.8, Nr. 695 am 20.08.1965 nach dem Unfall, der zu seiner Ausmusterung führte; ©Foto: H. Braun, Gommersdorf (Baden)


Triebwagen K1.8 Triebwagen K2.10
Nummer 686-690 (bis 1945 701-705 ), 691-694, 695 (bis 1945 711), 696-703 705 (bis 1945 721), 706-708, 709-714 (bis 1945 731-736)
Fahrzeugart
Vierachsige Tw mit Maximum-Drehgestellen
Anzahl 18 10
Baujahr 1945/46 1945/46
Motoren/Leistung 2x40 kW (55 PS) (Nr. 695-703), 2x44 kW (60 PS) (Nr. 686-694) 2x40 kW (55 PS) (Nr. 705-708), 2x71 PS (Nr. 709-714)
Länge
10,60 m
Hersteller
Rathgeber, München
Elektrische Ausstattung BW1) (Nr. 695-703) und SSW2) (Nr. 686-694) BW1) (Nr. 705-708) und AEG5) (Nr. 709-714)
Fahrgestell LHL3) , MAN4) und Schöndorff (Düsseldorf) Hawa, Hannover
Kapazität
28 Sitz- und 54 Stehplätze
Ausmusterung 1968 1966
Bemerkungen Fahrgestelle, Rahmen und 18 Motoren aus Tw E1.8, E2.8, E3.8, 18 Motoren aus F2.10; Nr. 695 u. 703 Ausmusterung nach Unfall 1965, Nr. 692 nach Unfall 1966; Nr. 703 von 1952-1959 Arb.-Tw 23III; Nr. 687 von 1967- 1976 Feuerwache Aidenbachstraße Fahrgestelle, Rahmen und 8 Motoren aus Tw F2.10, 12 Motoren aus Tw D5.5

1) Bergmann Elektrizitäts-Werke, Berlin  2) Siemens-Schuckert-Werke Berlin  3) Linke-Hofmann-Lauchhammer, Breslau  
4) Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Nürnberg  5)  Allgemeine Elektricitätsgesellschaft, AEG-Telefunken, Berlin
Beiwagen k1.48 Beiwagen k1.49 Beiwagen l1.54
Nummer 1512-1524 1526-1528 1529-1548
Fahrzeugart
Zweiachsige Bw
Anzahl 13 3 20
Baujahr
1946
Länge
8,20 m
9,16 m
Hersteller
Rathgeber, München
Elektrische Ausstattung
BW1), SSW2) und AEG5)
Fahrgestell
Hawa (Hannover) und Rathgeber
Kapazität
18 Sitz- und 51 Stehplätze
22 Sitz- und 56 Stehplätze
Ausmusterung
1965
Bemerkungen Wiederaufbau auf Fahrge-stellen und Rahmen von Bw e1.48, e2.48 und e3.48 Wiederaufbau auf Fahrge-stellen und Rahmen von Bw e4.49 Wiederaufbau auf Fahrge-stellen und Rahmen von Bw f1.54, f2.54 und h1.54


Update 15.02.2009