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25.05.2014 MVG beschafft Doppeltraktionszüge
Mitte Mai haben SWM/MVG den europaweiten Beschaffungsprozess für weitere neue Straßenbahnzüge begonnen. Im ersten Schritt , dem Präqualifikationsverfahren, werden interessierte Hersteller ermittelt. Anschließend erfolgt die Ausschreibung an. Auslöser der beabstichtigten Beschaffung ist die Entwicklung des Fahrgastaufkommens auf drei stark ausgelasteten Streckenabschnitten: Hauptbahnhof – Westfriedhof (Linien 20/21), Hauptbahnhof – Romanplatz (Linien 16/17) und Max-Weber-Platz–Effnerplatz – St. Emmeram (Linie 16) . Dort werden die geplanten Neubaumaßnahmen jeweils zu einem überdurchschnittlichen Fahrgastzuwachs führen.

Kapazität für 270 Fahrgäste
Da diese Strecken schon im dichten Takten bedient werden, plant die MVG hier mehr Fahrgäste mit größeren Fahrzeugen zu befördern. Daher ist geplant auf den Linien 20 und 21 künftig Doppeltraktionszüge einzusetzen. Diese bestehen aus jeweils zwei gekoppelten Trambahnzügen mit bis zu 48 Meter Länge. Das sind bis zu 14 Meter mehr als die derzeit größten Münchner Fahrzeuge. Die Kapazität pro Zugverband wird damit von ca. 220 Fahrgästen Zügen auf ca. 270 Fahrgäste steigen. Mit Doppeltraktionszügen können in Schwachlastzeiten Energie und Wartungskostenkann gespart werden, weil ein Wagenteil abkoppelt werden kann. Ändert sich während der rund 30-jährigen Lebensdauer einer Trambahnen das Fahrgastaufkommen, kann mit den einzelnen Zugteilen auch eine andere Einsatzstrategie umgesetzt werden.

Zunächst 13 neue Züge
Geplant ist die Beschaffung von 9 Doppeltraktionszügen für die Linien 20 und 21. Die dadurch frei werdenden 34 Meter langen Züge mit ca. 220 Plätzen (Typen R3.3, S1.4/5, T1.6) zuzüglich weiterer vier Züge dieser Länge, die ebenfalls neu beschafft werden sollen, werden dann  auf der Linie 16 zwischen St. Emmeram und Romanplatz eingesetzt. Dort ersetzen sie die  27 Meter langen R2.2-Wagen mit nur knapp 160 Plätzen. Im Gegenzug werden 13 ältere R2.2-Wagen nicht mehr modernisiert, sondern bald nach Lieferung der neuen Züge abgestellt.

Einsatzbeginn frühestens Ende 2017
Wenn die vorgeschriebenen Beschaffungsschritte nach dem europäischen Vergaberecht planmäßig ablaufen und die Finanzierung abschließend geregelt ist, könnte die Bestellung der insgesamt 13 neuen Fahrzeuge noch Ende dieses Jahres erfolgen. Ein Einsatz wäre dann eventuell Ende 2017, abhängig auch von den angebotenen Lieferzeiten der potenziellen Hersteller, möglich. Bis dahin müssen einzelne Haltestellen aucf der Strecke der 20er und 21er an die längeren Züge angepasst werden.

Modulkonzept angestrebt
Gleichzeitig mit dieser geplanten Bestellung wollen sich SWM/MVG auch verschiedene Optionen ausschreiben. Fahrzeuge könne aus einem solchen Vertrag später nach Bedarf abgerufen werden. Die genaue Zahlen der Optionen ist zur Zeit noch offen. Abgedeckt werden sollen aber die notwendigen Fahrzeuge für die geplanten Neubaustrecken und den etwa ab 2023 beginnenden Ersatz der Züge aus den 90-er Jahren. Ziel ist, von den potenziellen Herstellern ein Modulkonzept zu bekommen, mit dem dann je nach Bedarf unterschiedliche Fahrzeuglängen mit weitgehend gleicher technischer Konzeption möglich werden. Dadurch können Ersatzteile und Werkstatteinrichtungen begrenzen und die Zulassungsprozesse erleichtert werden.
Doppeltraktionen gab es bereits in den 1960er Jahren
Auf der beschleunigten und verlängerten Linie 8 wurden ab 02.11.1965 wegen des Fahrgastzuwachses Dreiwagenzüge (Triebwagen+Triebwagen+Beiwagen) eingesetzt. Hierfür wurden 20 M5.65-Triebwagen mit Frontkupplungen angeschafft (Nrn. 2651-2670; als 1. und 2. Triebwagen bei Doppeltraktion geeignet). Auch die M5.65-Triebwagen mit Nrn. 2601-2620 waren, jedoch nur als 1. Triebwagen, für eine Doppeltraktion geeignet. Solche Züge wurden bis 1972 eingesetzt. Doppeltraktionen (Triebwagen+Triebwagen) wurden letztmals planmäßig 1983 auf den Linien 18 und 29 verwendet und vereinzelt bis Ende der 1980er Jahre vorgenommen.
Doppeltraktion aus zwei M5.65-Triebwagen am Hauptbahnhof Süd 1983;  Foto: © Richard Feichtenschlager
16.01.2014 Vier Avenio-Trambahnen in München
Inzwischen sind vier der acht bestellten Avenio-Trambahnen in München. Am 11.01.2014 kam der vierte Zug hier an. Der erste Avenio Nr. 2801, der bereits von der MVG am 4. November 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und zu einem kurzen Aufenthalt in München war, kam von umfassenden Testfahrten im Prüf- und Validationcenter von Siemens in Wegberg-Wildenrath zurück.

Der Termin für ihren Einsatz im Plandienst ist noch unbekannt. Möglicherweise geschieht dies am 27. Januar mit der Fahrplanstufe 2. Allerdings muss hier noch kein Avenio-Einsatz erfolgen, da ab diesem Tag die Linie 22 durch das Ende der Vorlesungszeit um zwei Kurse reduziert wird und somit Züge für andere Linien frei werden.

Technische Details: T-Wagen Seite
Wagen 2801, 04.11.2013, Betriebshof Einsteinstraße; Foto: SWM/MVG
Der neue Avenio von Siemens; in München Typ T1.6. Foto: © SWM/MVG



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Update 25.05.2014